Uncool?

Sohn:“Ich bin das schwarze Schaf in der Klasse.“
Mutter:“Wieso?“
Sohn:“Na, weil ich kein Handy habe.“
Mutter:“Hmm…stört dich das arg?“
Sohn:“Nein, mich stört nur, dass sie denken, ich hab keine Ahnung. Obwohl ich mich genauso auskenne, aber ich zocke halt nicht ständig oder hab ein Handy in der Hand. Die meinen, nur dann ist man cool.“

Wir haben zuhause kein Fernsehgerät. Unsere Kinder haben kein Handy. Es gibt einen Laptop, den die Kinder benützen können, natürlich nur eine festgesetzte Zeit. Dabei haben sie keine Berechtigung, etwas aus dem Internet herunter zu laden oder irgendwelche Videos anzusehen. Sie machen darauf (harmlose) Spiele, hören Musik usw.
Klar, manchmal regen sie sich darüber auf, dass sie nur 40 Minuten täglich vor dem Schirm sitzen können. Aber sie würden sich wohl auch aufregen, wenn sie „nur“ zwei Stunden davor sitzen dürften.
Ein paar mal in der Woche schauen sie sich ein oder zwei Videos an – für ca. eine halbe Stunde – und hin und wieder sitzen sie am Wochenende vor dem Laptop, um sich einen Film anzusehen.
Sie benützen ein tablet, um hin und wieder Duolingo-Lektionen zu machen  und das war es auch schon mit der digitalen Nutzung.
Ist das zu wenig? Ist das in der heutigen Zeit fahrlässig, die Kinder vor der Digitalisierung, die sich nicht aufhalten lässt, fern zu halten? Geraten sie dadurch in Gefahr, den Anschluss zu verpassen?
Wären die Kinder selbständiger, wenn sie mit eigenem Handy ausgestattet wären? Nützen sie all diese Medien sinnvoll in diesem Alter?

Ist es nicht anstrengend und sinnlos, sich gegen all zu viel Digitalisierung zu stellen als Eltern?
Ja, anstrengend ist es manchmal. Ja, hin und wieder wäre es bestimmt einfacher, sie vor dem Bildschirm – egal in welcher Ausführung – zu „parken“. Aber das möchten wir nicht. Mein Mann und ich lebten schon lange vor  wir Kinder hatten, ohne Fernsehgerät. Ich besitze auch heute noch kein smartphone. Es ist für uns eine Lebenseinstellung und eine Lebenshaltung. Natürlich nützen wir beruflich die digitalen Medien, Computer usw. Aber, die freie Zeit, die wir haben, die Zeit als Familie, die Zeit, die jeder von uns hat, möchten wir im Hier und Jetzt verbringen und uns wenig davon ablenken lassen, was in den Medien gezeigt wird und womit sich viel Zeit „totschlagen“ ließe.

Letzten Samstag Abend ergaben sich zum Beispiel Tätigkeiten wie  Papierflieger basteln mit Papa….

…Murmel-Billard im Gang…

….zwischendurch ein wenig lesen….

….und gemeinsam überlegen und aufschreiben der Glücksmomente, die wir in letzter Zeit erlebt haben.

Was macht ihr in der digital-freien Zeit? Und wie geht ihr mit der Digitalisierung und dem Wunsch eurer Kinder nach neuen Medien um?