Vogelperspektive

Der Frühling ist da und kümmert sich keinen Deut um die momentane Situation der Menschheit. Überall sprießt und gedeiht es, die Vögel sind dabei sich mit ihren Gesängen gegenseitig zu übertreffen und auch die Bienen sind schon emsig.
Ich finde es sehr fein, dass ich jetzt Zeit habe, all dies so bewusst wahrzunehmen, zu genießen. Auch wenn die Welt derzeit Kopf steht, ist es mir wichtig, auf dem Boden zu bleiben. Was mir dabei hilft, ist, die Situation aus der Vogelperspektive zu betrachten.
Ich sehe die Natur, die teilweise aufatmen kann, weil manches was wir Menschen an umweltverschmutzendem tagtäglich tun im Moment nur in reduzierter Form möglich ist. Das empfinde ich als sehr positiv.
Ich sehe auch, dass wir alle gefordert sind, ein wenig unsere Gewohnheiten zu ändern, unser Verhalten der Situation anzupassen. Manches gilt es zu hinterfragen. Wir sind gefordert, neue Wege des Miteinanders und auch Füreinanders zu finden.
Wir wissen alle, dass eine Wende im Bezug auf unseren Umgang mit der Natur, mit der Art und Weise wie wir leben, konsumieren usw. dringend nötig ist.  Wir haben die Möglichkeit, uns zu fragen, was wir JETZT für Handlungsfreiräume haben. Neue. Andere. Wesentliche. Denn niemand weiß ganz genau, wie alles weitergeht, oder?
Ob das unsere Chance ist? Ob wir sie auch nützen werden?

 

 

 

 

Auch wenn ich momentan keine SpielZeit-Gruppen mehr anbieten kann und mich das etwas traurig macht, glaube ich, dass es andere schöne, sinnvolle Möglichkeiten gibt, Eltern und deren Kinder  – wenn auch nur im indirekten Kontakt – zu unterstützen, zu begleiten. In meinem Kopf sind schon einige Ideen….

Jetzt widme ich mich aber erst einmal meinen Kindern und mir selbst, um in die neue Situation ein wenig hinein zu wachsen. Wir brauchen Zeit, um einen Rhythmus zu finden, damit die Schulaufgaben gemacht werden können ohne dass ich mir wie ein Feldwebel vorkomme !

 

 

 

 

 

Es ist zwar nicht so, dass die Kinder keine Ideen hätten, was sie mit ihrer vielen Zeit anfangen sollen (lesen, Hütten bauen, Opa einen Brief schreiben, Karten der Reihe nach sortieren,…) aber die Aufgaben, die sie von der Schule mit nach Hause bekommen haben, erledigen sich nicht von Zauberhand.

Wir haben vereinbart, dass wir jeden Morgen eine kurze Besprechung machen, um das Tagespensum an Aufgaben einzuteilen. Heute hat das nur teilweise funktioniert. Bin gespannt, wie gut wir in diesen neuen Rhythmus finden.
Wichtig ist mir, dass wir die Zeit auch für kreatives nützen. Heute sind schon 15 außergewöhnliche Hasen entstanden! Ostern rückt näher – wir machen uns bereit!

Und wie geht es euch in dieser Situation?
Könnt ihr die Geschenke des Alltags ernten – auch wenn sie zur Zeit in anderer Form erscheinen?
Gelingt es euch, im Hier und Jetzt zu sein und euch eurer Handlungsfreiräume bewusst zu sein?
Ich wünsche es euch – von Herzen!