Zwischendurch loslassen

Heute haben die Kinder ein spontanes Faschingsfest gefeiert. Sie wollten Luftballons, Konfettis und Luftschlangen. Sie amüsierten sich köstlich und natürlich war innerhalb von drei Minuten die ganze Wohnung ein buntes Chaos!

Kurz dachte ich mir: „Der Fasching ist doch eigentlich vorbei“. Und  „muss dieses Durcheinander jetzt sein? Können sie nicht was anderes spielen?“  Und dann dachte ich mir  „zwischendurch loslassen“.
Die Schranken im Kopf, die mir hin und wieder flüstern „das passt jetzt doch gar nicht“ oder „darf das so sein?“ einfach fallen lassen und die Freude der Kinder genießen.Die Kinder haben noch keine solchen Schranken im Kopf.  Sie können im Hochsommer Weihnachtsgeschenke basteln und dabei Nikolauslieder singen. Oder eben am Funkensonntag ein Faschingsfest feiern.

„Zwischendurch loslassen“ sag ich mir aber nicht nur in solchen Momenten sondern auch manchmal beim Zwiebel schneiden oder wenn ich mit dem Fahrrad  an der Straßenkreuzung stehe. Ich nehme wahr, ob ich meine Schultern hochgezogen habe, oder irgendwie die Luft anhalte. All die unnötigen Spannungen einfach loslassen. Das tut mir wohl – nur die erforderliche Spannung zulassen und alles andere loslassen. So ermüde ich viel weniger.  Ich fühle mich leichter und wohler, weil ich achtsam mit mir selber bin.

In den herausfordernden Situationen, wenn sich die Kinder in die Haare kommen oder sie sich gerade dann, wenn wir uns auf den Weg machen wollen, quer stellen, hilft mir dieses „zwischendurch loslassen“ auch.
Ich lass meine Vorstellung los, dass sie ihre Konflikte doch auch ohne Geschrei miteinander klären könnten (was ja wirklich hin und wieder klappt).
Ich lasse meine Erwartungen los, dass sie genau dann bereit sind zu gehen, wenn ich gehen will. Da reagiere ich auf ihr „Nein, ich geh nicht mit – ich setz mich jetzt dahin und bleib da sitzen!“ nicht mit  „Und du gehst mit, mach jetzt kein Theater!“ (was natürlich erst recht ein Theater auslösen würde).

Wenn ich meine Vorstellungen und Erwartungen loslassen kann , bin ich bei mir und lass sie einfach ihre Konflikte mit hundert Umwegen selber lösen. Ich lasse los und häng mich nicht in ihre Emotionen rein.
Dann kann ich während ich mich anziehe, dennoch auf sie eingehen und sie nach ihren Bedürfnissen fragen  oder ihr Bedürfnis für sie aussprechen: „Hättest du noch gerne länger Zeit zum Spielen gehabt? Wärst du jetzt noch gerne zu Hause geblieben statt mit uns auf den Weg zu gehen?“
In dem Fall gelingt es ihnen auch besser, selbst los zu lassen und sich auf was Neues ein zu lassen, sich doch anzuziehen und mit Freude mit zu gehen. Denn sie wurden gesehen und gehört – und das ist ihnen in solchen Momenten das Wichtigste!

So in mich hinein zu spüren und immer wieder mal zu schauen, was ich „zwischendurch loslassen“ kann  – egal ob es Erwartungen an mich, an andere,  an Situationen und Meinungen sind. Zwischendurch loslassen von „Schranken im Kopf“ aber auch  Spannungen und Anspannungen in mir, hilft mir, besser und vor allem mit mehr Leichtigkeit durch den Familien- und Lebensalltag zu kommen.

Was könnt ihr „zwischendurch loslassen“?

 

 

 

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