April, April – Sonne, Schnee, eisiger Wind und Gewitter. Das Wetter passt zu meiner Stimmung. Das Bild irgendwie auch…
Familiensysteme sind sehr komplex. Verändert sich ein Teil des Systems verändern sich auch die anderen Teile – ob sie wollen oder nicht. Diese Veränderungen können schmerzvoll sein. Sie ermöglichen uns aber auf der anderen Seite eine besondere Wachstumschance. Wir erleben das gerade sehr hautnah. Gut tut es mir, inne zu halten und mir die Dinge ins Bewusstsein zu holen, die mir Kraft geben und mich glücklich machen.
1Kinder: Im SpielRaum hat der letzte Block vor den Sommerferien begonnen. Ein paar neue Kinder sind dazu gekommen. Ihnen beim Entdecken des Raumes zuzusehen hat mich mit viel Freude erfüllt. Die Augen der Kinder zu beobachten, zu schauen, wohin sie ihren Blick wenden, oder mit ihnen vorsichtig Augenkontakt aufnehmen, finde ich sehr speziell. Vorurteilsfreie Blicke, interessiert, voller Leben und Liebe.
2Wetter: was bin ich froh, dass wir das Wetter nicht bestimmen können und uns diesen Gesetzmäßigkeiten einfach unterordnen müssen. Es ist wie es ist. Und dass es so vielfältig und unberechenbar ist, spiegelt mir, wie das Leben ist: Es plätschert nicht immer nur dahin. Das Leben hat viele Facetten, ist abwechslungsreich und bunt. Das hilft mir die Turbulenzen besser anzunehmen und auf sie einzugehen, statt mich dagegen zu wehren.
3Abläufe: Bei einem unserer letzten Zwiegespräche haben wir überlegt, wie wir die morgendlichen Stress-Situationen etwas entschärfen können. Unsere Kinder haben besonders morgens die Langsamkeit für sich gepachtet und das ist schwer kompatibel mit der starren Zeitstruktur des Systems unserer Gesellschaft. Wir teilen es uns nun besser auf, wer die Kinder beim Anziehen im Bad, beim Zähne putzen und in der Garderobe begleitet, wer das Frühstück und die Jause richtet usw. Kleine Dinge, die eine spürbar positive Wirkung haben.
4Eine Meinung haben: „Mama, ich möchte, dass wir zu hause auch einen Klassenrat machen“ teilte mir unser Erstklässler mit. Nun ja – ein Klassenrat wird es nicht werden, dafür ein Familienrat. Er hat uns genau erklärt wie das funktioniert und nun haben wir uns darauf geeinigt, dass wir Samstags oder Sonntags so einen Familienrat machen. Mich freut das! Mir ist es wichtig, dass die Kinder sich trauen, ihre Meinung zu sagen. Egal, ob sie ihre Ansichten einem anderen Kind oder einem Erwachsenen gegenüber vertreten wollen. So etwas braucht Übung. Dass er von sich aus diese Idee hatte find ich toll!
5Weite: Heute, Freitag, war der Himmel so weit, so endlos weit. Und die Berge, mächtig groß und weiß verschneit im Hintergrund. Zum Glück ging der Radweg schnurgerade aus, so konnte ich mich im Anblick dieses wunderschönen Horizonts verlieren ohne mit dem Fahrrad in einer Wiese zu landen. Es steht fest: Am Wochenende brauch ich viel Natur um mich.