Sonntagsspaziergang

Die Kinder wachsen dahin…sie gestalten ihren Alltag schon so eigenständig, dass die Zeiten, in denen wir was gemeinsam unternehmen, immer weniger werden. Im Familienrat haben wir deshalb auch beschlossen, dass wir zumindest einmal in der Woche alle gemeinsam spazieren gehen. Das tut uns gut. Schon beim Frühstück wird darüber diskutiert, welche Runde wir machen, was für Schuhe bei welchem Wetter gut sind. Ja, das ist eine wichtige Sache – in unserer Gegend gibt es viel Wasser und der Reiz, damit in Kontakt zu kommen ist unendlich groß! Nicht nur in die Pfützen steigen, nein, auch wenn es ordentlich geregnet hat und alles matschig ist, bis auf einen schmalen Pfad, ist es doch viel interessanter, mitten durch die braun-weiche Matschepampe zu waten. Oder, so wie jetzt im Winter, das Eis zu testen…“hält es mich? Oder krache ich ins Wasser hinein?“ Das war letzte Woche spannend und so auch diesen Sonntag.

Nachdem die Schuhfrage dann geklärt ist, braucht es eine Weile bis alle in den warmen Klamotten sind…ach, wie ist es wunderbar, dass sie das alles schon alleine machen können!! Irgendwann sind alle bereit und der Familienspaziergang kann beginnen! Natürlich gibt es hin und wieder das Gejammere „mir tun die Füße weh!“ aber aus Erfahrung wissen wir, dass das aufhört, sobald wir eine Weile unterwegs sind…denn dann gibt es so viele schöne Dinge zu entdecken. Unsere fröhliche, unternehmungslustige kleine Hundedame ist dabei auch ein unersetzbarer Motivationsschub für diese gemeinsamen Unternehmungen.

Auch wenn wir regelmäßig die gleichen Orte in der Umgebung besuchen bei unseren Runden, so ist es doch immer wieder anders. Und gerne stellen wir uns immer wieder den Herausforderungen, die sich uns dabei bieten. So ist es fast schon Tradition, auf die große, alte Weide zu klettern um von oben in die Weite zu schauen. Obwohl Frau Tochter teilweise Mühe hat, den Weg vom Baum hinunter zu finden, stellt sie sich dennoch wieder und wieder dieser Aufgabe.

Als Ausgleich dazu, genießen wir die kleinen Waldlichtungen, die den meisten Sonntagsspaziergängern nicht bekannt sind, um es und gemütlich zu machen, auszuruhen und uns einfach nur von der Erde tragen zu lassen…
So wie Astrid Lindgren sagt:“ Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, um einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen!“
Wir machen das im Liegen und schauen hinauf in den Himmel…


Auch wenn es manchmal so scheint, dass es nur zäh ist, mit den Kindern auf den Weg zu gehen, hinaus in die Natur, auch wenn es manchmal anstrengend ist, auszuhalten, dass sie jammern und lieber zuhause sitzen möchten, finde ich es so wichtig, dass sie viel Zeit draußen verbringen, unterwegs sind, die Natur in allen Phasen der Jahreszeiten erleben und, wenn auch nur unbewusst, merken, dass sie ein Teil davon sind. Das erdet. Unsere Kinder und uns.