Äußere Ordnung führt zur inneren Ordnung

Ist euch schon mal aufgefallen, dass Kinder ganz ordentliche Wesen sind? Nein?
Naja – natürlich können sie sehr gut Chaos produzieren. Sie schaffen es, innerhalb von Minuten eine schön säuberlich aufgeräumte Wohnung so zu „verwandeln“ dass es schwierig ist, von einem Raum in den Anderen zu kommen, ohne auf Lego-Steine oder Kirschkerne zu treten oder  zwischen herumstehenden und liegenden Puppen-Bettchen, Faschingskostümen, Steckenpferden und Kappla-Türmen herum zu zirkeln… Chaos eben.

Aber – zurück zur Ordnung:

Kinder sind ordentlich. Sie machen nicht nur ordentlich Saustall! Sie ordnen und sortieren wirklich sehr gerne: Sie stellen liebend gern  Lego-Männchen in Reih und Glied. Sie sortieren auf ihrem Teller den Käse und die Oliven. Sie zerkleinern Tofu-Stückchen um sie schön ordentlich auf die gleiche Anzahl von Broteckchen zu verteilen. Sie ordnen ihre Kuscheltiere in ihren Betten der Größe nach neben ihr Kopfpolster. Sie legen ihre heiligsten Schätze der Reihe nach neben den Teller beim Mittagstisch. Sie wollen, dass jeden Abend eine Geschichte vorgelesen oder erzählt wird, damit sie dann nochmal aufs Klo gehen können und sich dann jeder der beiden Elternteile zu ihnen in ihr Bett legt, um „ordentlich“ Gute Nacht zu sagen. Ja, so ordnungsliebend sind die Kinder.

Es ist halt ihre Ordnung. Nicht immer unsere. Aber sie ist ihnen wichtig. Und es ist wichtig, dass wir ihre Ordnung respektieren. Denn sie sind ja gerade erst dabei, sich die Welt anzueignen, Kategorien zu schaffen, um die Welt verstehen zu können. Sie ordnen all ihre Erlebnisse in ihrem Inneren und bauen Verständnisstrukturen im Gehirn auf. Das läuft nicht immer so schnell und nicht immer so, wie wir uns das vorstellen. Wir haben ja unsere Verständnisstrukturen bezüglich dem Aufbau der Welt und ihrer Ordnungen schon so ziemlich verinnerlicht und die sehen natürlich etwas anders aus als die der Kinder.
Da entstehen dann sehr leicht Verständnisschwierigkeiten unter uns und den Kindern. Oder?

Aber – ich vertraue da auf Maria Montessori. Die hat gesagt:

Die äußere Ordnung führt zur inneren Ordnung

Also versuche ich weiterhin, die Wohnung ordentlich zu halten, lass das zeitweilige Chaos zu  und gestatte den Kindern ihre Art der Ordnungen  – damit sie ihre inneren Ordnungen aufbauen können.
Manchmal – so wie heute – macht es mir Spaß, nach den  Ordnungen der Kinder Ausschau zu halten (es braucht hin und wieder eine Weile, bis ich was entdecke) denn das Chaos, das fällt mir (leider)oft viel schneller auf!

Wo sind denn eure Kinder ordnungsliebend?

 

 

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