Der Schütt-Tisch

 

Unser Sohn bekam als er fast zwei Jahre war einen selbstgebauten Schütt-Tisch.
Mit Kirschkernen. Die ersten Male war ich immer ganz nahe mit dabei, hab sein Spiel begleitet, darauf geachtet, dass die Kirschkerne nicht im Mund sondern in den Schüsseln landen (was bei ihm aber kein großes Thema war – er hatte wohl schon genug Sand, Gras, Holz und Erde draussen verkostet). Mit Ausdauer hat er geschüttet, umgefüllt, geschöpft,…! Und natürlich ging hin und wieder was daneben. Aber auch da war er mit Eifer dabei! Der kleine Kübel und die Kehrschaufel, die beim Schütt-Tisch bereit standen, um die ausgekommenen Kirschkerne einzusammeln, waren für ihn genauso Spielmaterial wie der Schütt-Tisch selber.

Kaum konnte unsere Tochter stehen, hat sie sich auch an den Schütt-Tisch gestellt und wollte mitmachen. Das klappte größtenteils ganz gut, nur hin und wieder mussten wir den Schütt-Tisch in ein anderes Zimmer „verschwinden“ lassen. Weil in diesem Alter zu viele Neins und zu viel Frust schwer zu ertragen sind und sie einfach noch zu klein war, um zu verstehen, dass die Kirschkerne in den Schüsseln bzw. auf dem Schütt-Tisch bleiben sollen.

Der Tisch ist in den fünfeinhalb Jahren schon von so vielen Kindern bespielt worden – immer wieder ist er Anziehungspunkt auch für Besuchskinder.

Letzte Woche, als ich wieder einmal mit dem Gedanken gespielt habe, den Tisch nun doch in den Keller zu räumen, weil unsere Beiden aus dem Alter des Schütt-Tisch-Spielens herausgewachsen sind – brach bei ihnen wieder eine Welle des Spiels los!

Sämtliche Schüsseln und Schöpfkellen wurden aus der Küche entführt, es wurde gerührt, geschüttet und geschöpft, Hunde mussten gefüttert, Kuchen gebacken und verziert werden…

 

Naja – dann bleibt er eben noch ein paar Jahre hier…

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