Neues aus dem Wirkungsraum

Seit ich mich im Jahr 2017 im Faigle-Areal in einem kleinen Raum eingemietet habe, bin ich immer wieder mal in diesen großen Raum der auf dem Foto zu sehen ist, geschlichen und hab mir gedacht:  „Den Raum möchte ich irgendwann mieten!“
Ideen hatte ich viele – nur war mir klar – so einen großen Raum kann ich nicht alleine nur für mich mieten…das wäre mir zu viel! Weiterlesen „Neues aus dem Wirkungsraum“

Das Eis bricht…irgendwann

Wasser in jeder Erscheinungsform übt auf Kinder immer wieder eine große Anziehungskraft aus. Unser Herr Sohn hat es sich zur Gewohnheit gemacht in der kalten Jahreszeit nach der morgendlichen Fütterung der Meerschweinchen im Gartenhaus, den Eisstand in sämtlichen Wasserbehältern zu prüfen.

Manchmal im Pyjama, manchmal ohne Jacke, manchmal gut eingepackt. Mit welchem Enthusiasmus er jeweils dieser forschenden Tätigkeit nachgeht ist faszinierend! Egal wie dick oder dünn die Eisschicht sich zeigt – er ist völlig hin und weg, probiert aus, was das Eis aushält und mit welchem Werkzeug er es bearbeiten kann.

Seine Ausdauer und sein Einfallsreichtum sind hier fast unerschöpflich! Wie sehr wünsche ich mir diesen ganzheitlichen Einsatz auch, wenn es um schulische Aufgaben geht. Wenn dieses Kind nämlich ein Blatt mit mehrstelligen Divisionen vor sich hat, dann hat es plötzlich keine Knochen mehr im Leib und hängt wie ein nasser Lappen am Tisch. Da zieht sich eine Rechnung gefühlt über Stunden dahin. Hier ist die Eisschicht so dick – keine Chance als Mama durch zu dringen und mit Aussagen wie „bleib einfach konzentriert an der Aufgabe dran – du kannst es ja. Lass dich nicht ablenken – dann ist die Sache in kurzer Zeit erledigt.“ ein wenig zu motivieren! Dann wird das Eis nur noch dicker. Also versuche ich mich nicht einzumischen.


Allerdings – irgendwann bricht das Eis. Dann ist das Wasser einfach nur flüssig und fließt….fließt in jede Ritze, versinkt im Boden und durchtränkt und nährt ihn, damit die Wurzeln, Knollen und Samen Energie für neues Wachstum bekommen. Es braucht nur wärmere Temperaturen und Sonnenschein…dann bricht das Eis und der Frühling kann kommen.
Und  so vertraue ich eben darauf, dass irgendwann auch bei unserem Herr Sohn das Eis bricht und die Einsicht  von innen kommt, die ihm zeigt, dass er seine Fähigkeiten nicht nur bei der Erforschung von Naturerscheinungen nützen kann sondern auch bei herausfordernden schulischen Aufgaben.
Langsam sickert das Wasser der Erkenntnis  durch seinen Körper – ich merke es ansatzweise – gestern hat er nämlich schon ein ganzes Blatt mit Divisionen einfach so gelöst. Ich glaub, ich hab mir für die aufgebrachte Geduld eine Schokolade verdient! Was meint ihr?

Friday Fives

Warum ist mir das nicht schon früher eingefallen, dass diese Zeit geradezu wieder danach ruft, sich an den Dingen zu orientieren, die gut sind, positiv und aufbauend?
Höchste Zeit für eine alltagstaugliche Achtsamkeits-Übung. Einmal in der Woche inne halten und sich überlegen, wofür ich diese Woche dankbar bin.  Weiterlesen „Friday Fives“

Genug

Manchmal ist es einfach genug. Manchmal wünschten wir uns wohl alle in eine kleine dunkle Höhle, in die wir uns verkriechen könnten, bis gewisse Stürme in unserem Leben vorbei sind. Aber in Ermangelung dieser Höhlen heißt es, aushalten und durch die Stürme durch gehen.
Es ist zwar nicht so, dass ich mich jetzt in einer Höhle vergraben möchte, aber ich merke doch auch, dass ich, was gewisse Themen betrifft, genug habe.

Ich finde, es ist genug mit diesem Verschwörungstheorie-Gebrummel
Ich finde, es ist genug mit social distancing für Kinder
Ich finde, es ist genug mit den Lobbyisten, die politische Entscheidungen bestimmen oder soll ich sagen beeinflussen?
Ich finde, es ist genug, mit dem hin und her schieben von Verantwortungen.

Ich komme grundsätzlich mit den Lockdowns gut zurecht. Ich genieße es, weniger Termine zu haben, weniger Stress, weniger Verpflichtungen…hier ist weniger wirklich ein Gewinn – weniger ist mehr.
Ich komme grundsätzlich auch gut damit zurecht, dass diese Pandemie jetzt da ist – ich sehe es als große Chance für uns als Menschheit.
Denn, das was wir aufführen auf dieser Welt ist mehr als genug – es ist zu viel. Viel zu viel von allem. Zu viel Konsum, zu viel Lärm, zu viel nach Außen, zu viel Wachstum, zu viel Gier, Neid,Hass,….
Wir brauchen die Umkehr. Die Korrektur. Zu einem anderen „genug“.

„Nie ist zu wenig was genügt.“
Seneca

Wir brauchen die Besinnung auf das was genug ist. Auf das was da ist und ausreicht. Nun ist es gut, zu reduzieren und zu überlegen, was wir tun können, um wieder genügsamer zu werden.

„Was es alles gibt, was ich nicht brauche!“
Sokrates oder Aristoteles?

Mit diesem Zitat, von wem auch immer es kommen mag, möchte ich euch dazu einladen für euch zu überlegen, zu überdenken, was in eurem Leben genug da ist. Und was mehr als genug ist und ihr loslassen möchtet oder könnt.
Frühjahrsputz, ausmisten, sortieren  – nicht nur materielles, auch was unsere Lebenseinstellungen, unsere Haltung dem Leben, dem Tod, den großen und kleinen Dingen im Leben gegenüber betrifft.

Wäre das nicht eine spannende Aufgabe für dieses Jahr?

Und wer von euch Bodenhaftung braucht, bevor das Einlassen auf eine gewisse Genügsamkeit im Leben möglich ist (was in diesem ganzen äußeren Durcheinander auch verständlich ist) dem hilft vielleicht der Vortrag von Ursula Seghezzi. Sie zeigt, wie uns der Blick in die Natur helfen kann, uns zu orientieren und auf  die Corona-Pandemie anders als mit Kampf und Abwehr zu reagieren.