Alles verändert sich


Wir wissen es doch eigentlich alle, dass sich alles immer verändert. Das Leben ist nichts statisches. Planbar ist es nur bedingt, festhalten der schönen Momente nicht möglich und vertagen der Krisenzeiten ebenso Illusion.
Und doch braucht es oft einen kleinen Schubs, damit wir uns auf Veränderungen einlassen.
Kinder sind ja auch schon kleine Gewohnheitstiere, oder?
Sie mögen es, wenn das geliebte Kuscheltier immer griffbereit ist, bekommen eine Krise, wenn nicht der Papa die Gute-Nacht-Geschichte vorliest und dann die Mama noch ins Bett kuschelt sondern umgekehrt und essen am Liebsten jeden zweiten Tag Nudeln. Manchmal können wir darüber lachen und manchmal treibt es uns fast in den Wahnsinn, dass die Kleinen so klare Vorstellungen bezüglich gewisser Abläufe haben.


Sogar unsere Hündin besteht schon darauf, dass sie nach dem Frühstück den Papierkorb ausräumen kann um alles in kleine Teile zu zerreißen. Danach sammelt sie noch sämtliche Socken zusammen und trägt sie ins Wohnzimmer. Erst dann ist sie zufrieden und legt sich zum ersten Schläfchen des Tages aufs Ohr.

Das sind die kleinen Gewohnheiten, Rituale, Abläufe, die wir alle irgendwie kennen. Liebgewonnene Handlungen, die uns ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Stabilität geben. Weiterlesen „Alles verändert sich“

Sonntagsspaziergang

Die Kinder wachsen dahin…sie gestalten ihren Alltag schon so eigenständig, dass die Zeiten, in denen wir was gemeinsam unternehmen, immer weniger werden. Im Familienrat haben wir deshalb auch beschlossen, dass wir zumindest einmal in der Woche alle gemeinsam spazieren gehen. Das tut uns gut. Schon beim Frühstück wird darüber diskutiert, welche Runde wir machen, was für Schuhe bei welchem Wetter gut sind. Ja, das ist eine wichtige Sache – in unserer Gegend gibt es viel Wasser und der Reiz, damit in Kontakt zu kommen ist unendlich groß! Nicht nur in die Pfützen steigen, nein, auch wenn es ordentlich geregnet hat und alles matschig ist, bis auf einen schmalen Pfad, ist es doch viel interessanter, mitten durch die braun-weiche Matschepampe zu waten. Oder, so wie jetzt im Winter, das Eis zu testen…“hält es mich? Oder krache ich ins Wasser hinein?“ Das war letzte Woche spannend und so auch diesen Sonntag. Weiterlesen „Sonntagsspaziergang“

Kinder sind auch nur Menschen – Eltern auch

Ich sitze vor dem Computer, tippsle Wörter und lösche sie wieder. Fange von vorne an und schau immer wieder mal aus dem Fenster….Zu meinen Füssen Hund und Katze, friedlich am Ruhen…viele Gedanken gehen mir durch den Kopf…
Schon so viele Jahre, Jahrzehnte arbeite und lebe ich mit Kindern und sehe, wie bereichert dadurch mein Leben ist. Kinder sind mir wichtig – keine Frage! Kinder brauchen Schutz, brauchen Kindheit, die sie vor dem zu frühen hineindrängen in die kopflastige Welt der Erwachsenen bewahrt. Kinder brauchen Achtung und Respekt für ihre Lebensprozesse die sich jeweils in ihrem ganz individuellen Zeitmaß vollziehen.

Was Kinder, so glaube ich, nicht brauchen, ist, dass wir sie auf ein Podest stellen.

Weiterlesen „Kinder sind auch nur Menschen – Eltern auch“

Erkenne dich selbst

Dieses Bild aus dem ehemaligen Waisenhaus in Budapest, welches von Emmi Pikler geleitet wurde, ist für mich eines der wichtigsten Fotos überhaupt.
Das Kind entdeckt seine Hand. Es erkennt, dass diese zu seinem Körper gehört und mit viel ausprobieren, üben und nochmal ausprobieren lässt sich die Hand willentlich führen. Was für ein Wunder! Wie wichtig und bedeutungsvoll ist diese Entdeckung! „Das bin ich! Das gehört zu mir! Ich kann es bewegen….und – oh! Es gibt zwei davon…zwei Hände! Die lassen sich zusammen führen. Oder ich kann sie in den Mund nehmen, mich spüren, mich kennenlernen….“ Weiterlesen „Erkenne dich selbst“

In Gedenken

„Das Leben ist wie Schnee – du kannst es nicht festhalten.
Ein Trost ist, dass du warst.
Stunden,
Tage,
Wochen,
Monate.“
Hermann van Veen

Heute ist der internationale Gedenktag für Kinder, die während der Schwangerschaft oder bei/kurz nach der Geburt verstorben sind.
Meine wären jetzt wohl schon in der Volksschule. Wie wäre unser Familienleben mit mehr als zwei Kindern? Ich werde es nie wissen. Obwohl ich sie ganz früh in der Schwangerschaft verlor, ist es dennoch so, dass ich an diese Wesen denke. Nicht immer, aber immer wieder.
Sie waren zu Besuch und es ist Teil des Lebens, lernen anzunehmen und loszulassen. Eine herausfordernde, lebenslange Aufgabe!
Froh bin ich, dass es in der Gesellschaft langsam, ganz langsam für das Thema Sternenkinder mehr Offenheit und Bewusstsein gibt.
So hat die IG-Geburtskultur von A-Z gerade in ihrem Newsletter die neue Plattform für Betroffene vorgestellt.

mein-sternenkind.net

„Auf dieser Seite findet sich eine Österreichlandkarte, auf der für jedes Bundesland gesammelt und übersichtlich zahlreiche Ansprechpersonen und Unterstützungsangebote leicht gefunden werden können.“ So heißt es im Newsletter.

Uncool?

Sohn:“Ich bin das schwarze Schaf in der Klasse.“
Mutter:“Wieso?“
Sohn:“Na, weil ich kein Handy habe.“
Mutter:“Hmm…stört dich das arg?“
Sohn:“Nein, mich stört nur, dass sie denken, ich hab keine Ahnung. Obwohl ich mich genauso auskenne, aber ich zocke halt nicht ständig oder hab ein Handy in der Hand. Die meinen, nur dann ist man cool.“ Weiterlesen „Uncool?“

Sandkastenzeit – oder Kindheit auskosten

Was würde unser Sandkasten erzählen, wenn er sprechen könnte? Wie viele unzählige Stunden, ja Tage hat vor allem unser Herr Sohn in diesem mit Holzbalken begrenzten Viereck verbracht? Und wie viel von diesem Sand ist durch das Spielen (leider) auch überall in unserer Wohnung verteilt worden?!?!
Als unser Sohn ein Jahr alt war, haben wir im Garten ein Loch von gut einen halben Meter ausgehoben, ein Vlies eingelegt, Holzbalken zusammen geschraubt und das Ganze mit ausreichend Sand gefüllt. Nun  – elf Jahre später –  ist der Sandkasten immer noch in Gebrauch.

Egal bei welchem Wetter, unser Herr Sohn gräbt und gräbt. Er baut Burgen, verlegt Rohre, füllt unzählige Gießkannen mit Wasser in den Sand, arbeitet mit Baggern, Walzen und Lastwagen und findet scheinbar immer wieder neue Ideen für Bauprojekte, die er umsetzen möchte. Weiterlesen „Sandkastenzeit – oder Kindheit auskosten“

Plädoyer Fürsorge

Mich um meine Kinder zu kümmern war und ist für mich etwas sehr erfüllendes, wertvolles und lehrreiches. Von Anfang an war mir klar, dass ich sie nicht in eine Einrichtung geben möchte, bevor sie in den Kindergarten kommen. Die Zeit zuhause mit ihnen, ohne Termine und Pläne wollte ich mir nicht nehmen lassen. Ich war und bin mit Leib und Seele Mama. Dass ich mich dafür hin und wieder rechtfertigen musste, ist mir mehr als übrig. Ich möchte in meiner Entscheidung, Zeit in die Fürsorge meiner Kinder investiert zu haben, respektiert werden.

Der Alltag mit Kindern ist nicht immer ein Honiglecken. Auch wenn wir uns um ein älteres oder krankes Familienmitglied kümmern, ist dies oft eine große Herausforderung. Dennoch glaube ich, ist die Fürsorge, die wir anderen Menschen, Lebewesen – ob klein oder groß, ob gesund oder krank – zukommen lassen, etwas sehr essentielles! In der Sorge für jemanden – in der Fürsorglichkeit, zeigen wir unser Mitgefühl, zeigen wir unsere Beziehungsfähigkeit und genau genommen auch die Fähigkeit für uns selbst Sorge zu tragen.
Fürsorge braucht Zeit und Geduld. Es geht nicht darum, irgendwelche Pflegehandlungen zu erledigen. Für mich bedeutet Fürsorge, dass wir uns um einen anderen Menschen, um ein anderes lebendes Wesen, so kümmern, dass es dem Wesen entspricht. Mit Hingabe und Bewusstheit für dessen individuellen Bedürfnisse. Weiterlesen „Plädoyer Fürsorge“