Kleine Kinder – kleine Sorgen?

Ich habe schon manchmal die Aussage gehört, dass es doch so lieb und nett ist mit kleinen Kindern zu leben und sie so goldig sind und man noch keine Sorgen hat, weil sie ja eh immer um einen herum sind. Die Sorgen, so sagen diese Menschen, beginnen erst, wenn die Kinder groß sind – wenn sie in die Pubertät kommen…

Ich bin da anderer Meinung. Ich fand die Zeit als junge Mama auch sehr herausfordernd! Wenn ein so kleines Wesen in unser Leben kommt, dann ist auf einmal vieles anders als vorher. Die ruhigen Nächte sind dahin, die Wäsche türmt sich und Zeit für Zweisamkeit ist beinahe Utopie.

Ich finde die Sorgen sind mitunter groß, wenn die Kinder ganz klein sind. Und damit meine ich nicht nur die Zeiten, in denen sie krank sind und sie einfach noch nicht sagen können, was los ist, was weh tut, was sie brauchen. In denen die Zähne kommen wollen und das für manche Kleinen wirklich sehr unangenehm ist.

Die Sorgen einer jungen Mama, die versucht ihr Bestes zu geben und dabei merkt, dass sie trotz aller gut gemeinten Tipps und Rat-Schläge einfach keine Freude mehr am Stillen hat. Die ein schlechtes Gewissen quält, weil sie die Entscheidung getroffen hat, abzustillen. Die die Reaktionen des Kindes dann „aushalten“ muss –  was dazu führt, dass sie wenig Schlaf bekommt und am Tag das Kind herumträgt und immer unsicherer wird und befürchtet, ihrem Kind zu Schaden. Diese Sorgen gepaart mit Zweifel und Schlafmangel sind sehr herausfordernd. Und im Moment des Durchlebens einer solchen Phase sind solche Sorgen einfach sehr sehr groß.

Es kann sein, dass du als Mama nicht schon bei der Geburt ein tiefes Muttergefühl hattest und dir vielleicht bei jeder kleinen Schwierigkeit –  sei es beim Stillen, beim Thema „durch schlafen“ deswegen Vorwürfe machst und dich kaum traust, mit jemandem darüber zu reden – denn man muss sich doch einfach freuen, wenn so ein kleines Wesen kommt!!! Ja, schon – aber es ist nicht nur alles rosarot und himmelblau.

Du willst als Mama dein Bestes geben aber manchmal merkst du vielleicht, dass das Beste für das Kind nicht das Beste für dich ist…
So viele Entscheidungen die zu treffen sind – immer im Hinblick auf die Bedürfnisse des Kindes, von dir selbst, von deinem Partner….das ist nicht immer nur schön, einfach, wunderbar.

Natürlich ist alles relativ und es gibt wirklich solche und solche Sorgen. Aber – egal wie die Sache ist, wenn du als Mama, als Papa drin steckst, dann willst du einfach nur gehört werden, gesehen werden, mit deinen Sorgen, deinen Zweifeln, deinen Ängsten, damit sie greifbarer werden und dann auch begreifbar und im besten Fall auch annehmbar und wandelbar. Dann willst du nicht hören, dass das ja eh noch kleine Sorgen sind…nein…das hilft dir dann nicht weiter…

Deshalb möchte ich euch allen sagen: Ich kann euch sehr sehr gut verstehen! Es ist eine große Herausforderung und ich wünsche euch ganz viel Unterstützung – euch jungen Eltern in den ersten Jahren mit euren Kindern!