In unserer Wohnung hängen manchmal Zettel mit wichtigen Botschaften herum. Diese eindrücklichen Worte sind zwar etwas unbequem aber sie sind eine Form der Kommunikation zwischen zwei Parteien, die nicht immer einer Meinung sind.
Die Frau Tochter will etwas, mit dem ich nicht einverstanden war. Das kommt vor. Ihre Art damit umzugehen ist, dass sie mir solche Plakate schreibt und irgendwo aufhängt. So wie dieses hier:
Das Interessante daran ist: wenn sie mir diese Botschaften geschrieben und aufgehängt hat und ich darauf eingehe und ihr diese „unschönen“ Gefühle zugestehe, dann finden wir wieder zueinander, können über das was war reden und die Luft ist wieder rein.
Die Meinungsverschiedenheiten mit meinem Sohn beschränken sich derzeit wieder eher auf Garten und Blumen. Seine Sand-Wasser-Eskapaden bringen mich und die Waschmaschine fast an den Rand der Verzweiflung!! Und die Einstellung dazu, welche Blumen geschnitten gehören und welche noch in voller Blüte stehen und auch weiter blühen dürfen, geht bei uns Beiden sehr sehr weit auseinander. Schon als ganz kleiner Stöpsel hat er mir eines Tages mit der großen Gartenschere die wunderschönen Schwertlilienblüten abgeschnitten mit dem einfachen Kommentar: „Die gefallen mir nicht!“
Gestern hat er entdeckt, dass der heftige Wind vor dem Gewitter ein paar Zweige des Sommerflieders umgeknickt hat. „Mama, darf ich die weg schneiden?“ Ich ließ ihn mit der Schere losziehen mit der Bitte vorsichtig zu sein – mit der Schere UND dem Sommerflieder.
Nach einer Weile wunderte ich mich, weil er immer noch nicht zurück gekommen war… ich lief schnell zu ihm und da sah ich die Bescherung!! Er war gerade dabei mit der Gartenschere hoch zu hüpfen, um einen wunderschön gerade wachsenden Zweig ab zu schneiden. Am Boden lagen etliche solcher Zweige mit Blüten.
Er fand, dass die Zweige alle schon etwas auseinander hingen und deshalb geschnitten werden sollten. Das war mir wieder eine Lektion! Der Herr Sohn braucht diesbezüglich noch mehr Klarheit von mir. Vielleicht würde es helfen, wenn ich ihm hin und wieder ähnliche Plakate, wie sie meine Tochter verfasst, mit einer wichtigen Botschaft aufhänge? Ob das für ihn verständlicher ist?
Und – naja – trotz dieser Meinungsverschiedenheit hab ich dafür einen schönen Blumengruß auf dem Tisch. So etwas gönne ich mir selbst ja eh viel zu selten!