Bücher, Geschichten, Lesezeit

Letzte Woche durfte ich zum ersten Mal in der Bücherei die Lesezeit für Kinder gestalten.
Das hat mir so viel Spaß gemacht! Es gibt ja unendlich viele tolle Bilderbücher. Es war für mich wirklich eine große Herausforderung, mich für ein Buch zu entscheiden.

Schlussendlich habe ich drei Bücher mitgenommen und einen Stoffsäckchen mit Steinen. Jedes Kind bekam einen Stein, um die endgültige Buchwahl mit zu bestimmen.
Damit sie sich auch zuhause an die Lesezeit erinnern können, habe ich kleine Bücher mit dem Fingerspiel der Mäusefamilie gebastelt.
Die Liebe zu Büchern in den Kindern zu wecken finde ich gerade in Zeiten von Computer, fernsehen und Handy sehr wichtig.

Kopfkino zu erleben, die eigene Fantasie wirken zu lassen, Erlebnisse verarbeiten und sich mithilfe von Sachbüchern in bestimmte Themen zu vertiefen, ist bereichernd.

Aber – ab wann ist es denn eigentlich sinnvoll, mit den Kindern Bücher anzuschauen oder ihnen Geschichten zu erzählen?

  • Interesse: Dann wenn es die Kinder interessiert – wenn sie diese dicken Pappbilderbücher mit ganz einfachen Bildern von Tieren oder Fahrzeugen gerne durchblättern und es lieben, wenn wir diese benennen und die passenden Geräusche dazu machen.

Aber es fängt ja eigentlich noch früher an…

  • Um den Tag ausklingen zu lassen: Wenn wir am Abend den Tag Revue passieren lassen, kann das den Kindern helfen, zur Ruhe zu kommen. Gleichzeitig ist es eine ganz einfache Form des Geschichten Erzählens. In diesem Fall eben, die eigene Geschichte des Kindes. Das geht schon mit wirklich ganz kleinen Kindern (2-3 Monaten): „Heute hast du im Garten im Kinderwagen die Blätter des Baumes beobachtet. Das hat dir gefallen. Am Mittag wolltest du gar nicht schlafen – es hat ein wenig gedauert, bis du zur Ruhe kamst. Jetzt am Abend ist Papa gekommen und hat dich gebadet. Nun bist du müde und kannst dich ausruhen.“

Wenn sie dann schon etwas älter sind und Interesse an Bilderbüchern mit kurzen oder längeren Geschichten zeigen, auf was achten wir dabei?

  • die passende Zeit: sind die Kinder bereit, zuzuhören? Oder sind sie zu müde oder zu aufgedreht, um sich ein Bilderbuch anzusehen?
  • Ritual: es kann ein schönes Ritual sein, eine fixe Bücher- und Geschichtenzeit im Tagesablauf einzubauen. Zum Beispiel nach dem Mittagessen oder vor dem Schlafen gehen.
  • aktives anschauen: sich beim Vorlesen über das was da steht zu unterhalten gehört genauso dazu, wie spontan das Buch weg zu legen, weil jetzt sofort etwas gemalt werden muss, was die Kinder im Buch fasziniert hat.
  • Vorlieben beachten: für manche Kinder ist jedes Buch mit Bagger ist interessant – für andere ist das total langweilig – sie möchten nur Bilderbücher mit Tiergeschichten. Sie in ihren Interessen zu unterstützen und wahrzunehmen, zeigt ihnen, dass wir sie ernst nehmen.
  • Wiederholungen: das gleiche Buch immer wieder vorgelesen zu bekommen, macht vielen Kindern unendlich Spaß! Sie können den Text auswendig und freuen sich, wenn sie schon wissen, was als nächstes kommt. Sie verinnerlichen die Worte, die Sprachmelodien, die Grammatik, einfach so – kinderleicht.

Die Zeit die wir den Kindern beim Vorlesen und Erzählen schenken, ist ein großes Geschenk. Wir können nahe zusammen sitzen, miteinander zur Ruhe kommen, lachen, staunen, nachdenken und reden über das was da im Buch alles passiert.

Und was im Kopf der Kinder alles passiert –  die ganzen Vernetzungen und Verständnisstrukturen die im Gehirn dabei aufgebaut werden…
…das ist auch eine spannende Geschichte – und darüber gibt es viele interessante Bücher für uns Große.

Also – ab in die Bücherei!

 

 

 

 

 

 

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