Jede Krise geht vorbei

Die Zeit der starken Einschränkungen auf Grund der Corona-Pandemie sind vorbei. Wir alle dürfen wieder unsere Freundschaften pflegen und können viele Freiheiten so wie vor dem Lockdown genießen. Auch für die Kinder war es eine Zeit der Einschränkungen, eine Zeit, die mitunter verunsichernd wirkte. Die wichtigste Erfahrung hierbei ist, dass alles irgendwann vorbei geht. Jede Krankheit, jeder Schmerz, jede Krise ist irgendwann vorbei. Es geht weiter. Das Rad der Zeit dreht sich weiter.

Diese wichtige Erkenntnis haben Anita Bonetti und ich am vergangen Wochenende mit einigen Familien bei einem Ritual für die Kinder aber auch für deren Eltern noch einmal bewusst erfahrbar gemacht.

Wir müssen durchhalten, wenn wir durch eine schwere Zeit gehen, wir brauchen vielleicht Unterstützung, um überhaupt durch belastende Phasen in unserem Leben zu kommen. Die Erfahrung, füreinander da zu sein ist besonders in der Familie sehr wertvoll. Es gilt loszulassen, geduldig zu sein und zu vertrauen, dass es irgendwie weitergeht. Und dann, wenn alles überstanden ist, können wir zurück blicken und bemerken vielleicht, was daran gut war, was wir gelernt haben. Wir merken vielleicht, dass wir an der Krise gewachsen sind!

Beim Ritual überlegte jede Familie für sich, was gut war während der Zeit des Lockdowns, was sie als schön und erfreulich empfunden haben. Auch das was schwer und schwierig war reflektierte jede Familie für sich. Jeweils ein Kind aus der Familie erzählte dann den anderen versammelten Familien, was in der eigenen Familie schwer  (symbolisch hatten sie dafür ein Stück Holz ausgewählt) und was für sie als Familie schön war (hierfür durften sie sich eine Blume auswählen). Das Schwere wurde dem Feuer übergeben, weil es sich wandeln darf, das Schöne wurde in das Lebensrad gelegt. Sichtbar für Alle.


„Im großen Kreis des Lebens sind wir eingebettet, im Werden, Wachsen und Vergehen.“

 

 

 

 

 

 

 

Zum Schluss wurden die Kinder darin bestärkt, dass auch sie dazu beigetragen haben, diese Krise gemeinsam in der Familie gut zu überstehen. Weil sie MIT Verantwortung getragen haben indem sie sich beispielsweise auch an die Regeln des Lockdowns gehalten hatten.  Bestärkt wurden die Kinder darin, dem Leben zu vertrauen und vor allem sich selbst zu vertrauen. Denn in jedem von uns steckt so viel mehr als wir meinen und solange das Feuer in uns brennt, solange wir verbunden mit anderen Lebewesen sind, solange wir den Boden unter unseren Füßen spüren und immer wieder erkennen, was wir gutes im Leben erfahren, lernen, erleben dürfen und wir Neues wagen und uns inspirieren lassen, solange können wir das Schwere besser annehmen und das Leichte wirklich genießen. Bei einem gemeinsamen Picknick konnten es sich nach dem Ritual alle gut gehen lassen.

Es ist gut, bewusst durch eine Krise zu gehen und sich auch bewusst zu machen, wenn sie überstanden ist.
Wie geht es euch in einer Zeit der Krise? Was war für euch in der Zeit des Lockdowns schön und was war schwer?